Den ersten Teil Fragen liest Du hier 1 Jahr Mallorca: Wie geht es Dir? sowie hier FAQ Teil 2 zu 365 Tage Mallorca. Weiter geht es mit Antworten auf eure Fragen zu einem Jahr Umzug nach Mallorca:
11 • Bist Du zufrieden mit Deinem Leben in Santanyí?
Doris: Ich bin zufrieden und sehr froh, den Schritt gemacht zu haben. Über das Vermissen von Freunden und Bekannten sprachen wir ja schon, das bleibt als kleiner Wermutstropfen. Wenn jemand zu Besuch nach Mallorca kommt, ist die Wiedersehensfreude zu spüren besonders schön. Seit ich meine singende Yoga-Fee Caroline kennen gelernt habe (Danke Marion, dass Du uns sofort vernetzt hast), ist das Wohlbefinden deutlich gesteigert worden. Singen und Yoga haben mir schon sehr gefehlt. Mein Motorradfahren hat noch „room for improvement“, der Sommer war einfach sehr sehr warm dieses Jahr. Da möchte ich mir demnächst wieder mehr Zeit für nehmen.
Rainer: Nach jüngst überstandenem langwierigem Magen-Darm-Infekt nach beruflich bedingter Reise scheint sich zumindest mein Körper schon komplett auf Santanyí und die hiesigen Mikroben eingestellt zu haben. Da lassen fremde Bakterien – damals deutsche und/oder türkische Mikroben – schon mal den Verdauungsapparat aufjaulen. Was mich wirklich immer noch und immer mehr begeistert ist die Ruhe beim Joggen. Keine Horden von Spaziergängern, Radfahrern, Hundeleinen mit Zugtier vorne und Anker hinten dran, anderen Joggern kombiniert mit Matsch, Eis, Grilldunst und anderen Spezialitäten. Nix davon, ruhige Strassen, der ein oder andere Jogger und eine Mange Tierleben jenseits der Trockenmauern.
Doris: Da fällt mir wieder ein, wie auffallend leise die hiesigen Vögel zwitschern. Hier stimmen sie ihr „Geh weg, hier bin ich“ oder „Komm her, ich bin bereit“ an, ohne gegen eine laute Geräuschkulisse ansingen zu müssen.
12 • Ist der Traum von einem digitalen Nomadentum durch Dich verwirklicht worden? Welche Leute/Typen kommen zu Dir zum Arbeiten? Kannst Du uns eine Beschreibung geben, wie die Einheimischen auf Deine Idee reagieren?
Rainer: Richtige Nomanden werden wir wohl nicht werden, dazu haben wir ja die fixe Homebase Rayaworx geschaffen und damit eine Anlaufstelle für ortsunabhängiges Arbeiten. Eine digitale Oase, die uns selber aber gleichzeitig bindet. Daher können es andere Menschen nutzen, wenn sie das Reisefieber sticht und sie Entspannen und Arbeiten auf Mallorca nahe dem Meer verknüpfen wollen. Wir sind sehr froh, dass unsere Idee begrüsst wird, egal wer bei uns zur Tür herein kam oder mit wem wir über unser Projekt sprechen.
Doris: Bisher freuten wir uns mit folgenden Coworkern zusammen zu arbeiten: Coworker, die aus Deutschland oder Österreich nach Santanyí gezogen sind und den klimatisierten und professionell ausgestatteten Space als Büro nutzen. Deutsche, die hier von November bis April „überwintern“ und bei uns den Kontakt und das Glasfaser-Internet schätzen. Urlauber aus Deutschland und den USA, die tage- oder stundenweise produktiv bei uns ihren beruflichen Aufgaben nachgehen. Ein Workation-Team aus Deutschland, das aus verschiedenen Städten anreiste, um beruflich zusammen zu arbeiten und auch die Freizeit gemeinsam zu geniessen. Mallorquiner, die neben dem Büro in Palma eine Aussenstelle „in der Provinz“ nutzen. Coworking-Host und Coworker aus dem befreundeten Coworking / Coliving Space bedndesk marineta in S’Arenal, die mit uns vernetzend arbeiten. Ein Startup aus Deutschland, das mit Moderator die Weichen für 2016 gestellt hat. …
Es ist nicht langweilig, und wie ich es mir erhoffte: Wenn der Space da ist, kommen Menschen auf Ideen. Denn „seeing is believing“ und Coworking ja immer noch recht jung und unbekannt.
13 • Welchen Zauberspruch gebraucht Ihr zum Erledigen der ach so verkomplizierten bürokratischen Angelegenheiten?
Doris: Der Spruch ist relativ einfach und heisst G-e-s-t-o-r-i-a :) – dazu haben wir ja bereits den Blogbeitrag Gestoria: wie praktisch ist das denn geschrieben. Und nicht zu vergessen die Hilfe und Unterstützung unserer mallorquinischen Vermieter privat sowie beruflich, die uns bestimmte Vorgaben erklären und helfen, die passenden Dienstleister mit an Bord zu nehmen. So beispielsweise der empfohlene Ingenieur, der die Abnahme aller vorgeschriebenen Standards für den Coworking Space leistete.
14 • Was macht nach einem Jahr noch richtig viel Spaß auf Mallorca, was ist alltäglich geworden und was habt Ihr am meisten unterschätzt resp. überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt?
Doris: Ihr werdet es nicht glauben, aber noch ist hier wenig alltäglich. Das hat viel mit unserem Coworking Space zu tun, der schliesslich jeden Tag ein bisschen anders ist: Je nachdem wer zum Coworking hereinschaut. Oder zu Besuch auf einen leckeren Kaffee kommt. Wir haben längst noch nicht alle Strände der Gegend besucht oder jeden Meerblick ausgenutzt. So haben wir dabei immer noch die Sensation des Neuen – da kommen unsere Coworker oder Besucher mehr pro Woche auf der Insel herum als wir das so tun. Ist ein bisserl wie in München: Die Alpen sind ja auch morgen noch da…
Rainer: Das Mitnehmen und Ummelden eines Kraftfahrzeugs ist langwieriger und deutlich komplexer als gedacht. Es ist gar nicht so leicht, das Fahrzeug als Umzugsgut einzuführen, wir rechneten nicht damit beide Motorräder importieren zu müssen. Fährt einem in dem Prozess des Ummeldens dann zuoberst noch ein anderes Auto ins Moped, wird es richtig ‚lustig‘ – wie im Beitrag Drama Drama – Innereuropäische Kfz Versicherungskommunikation beklagt.
Doris: Nicht zu vergessen wie sensationell klasse die Luft hier ist! (Ok, ausser Du läufst an einem Grundstück vorbei, auf dem gerade Müll verbrannt wird.) Letztens auf Besuch in Köln dachte ich, jetzt bekomme ich Asthma, so gruselig fühlte sich die Luft in meiner Lunge an. Und Handcreme brauchen wir hier fast überhaupt nicht mehr.
15 • Was fehlt Dir, womit Du nicht gerechnet hast? Und was hast Du dazu bekommen, womit Du nicht gerechnet hast?
Doris: Mir fehlen die leckeren Kartoffeln, wie wir sie in München u.a. von unserem geliebten Kartoffelkombinat gewohnt waren. Das war echt eine Überraschung, irgendwie waren alle bisher getesteten Kartoffeln viel zu wässrig, zu wenig stärkehaltig. Dafür hat es für Gin-Liebhaber wie wir ein paradiesisches Angebot an Gin-Sorten und Tonic Water-Varianten. Siehe Das Land in dem Gin und Tonic fliessen.
Rainer: Womit wir hier im ländlichen Raum Mallorcas definitiv überhaupt nicht gerechnet haben ist der Glasfaseranschluss an Digitalien: Die für unser Business auf jeden Fall angenehmste und gleichzeitig sehr beruhigende Überraschung. Gut so!
Saludos de Santanyí, Doris & Rainer
2015/11/23 um 11:58
😊 …. das beruht voll und ganz auf Gegenseitigkeit, liebe Doris! 💕 Danke! Danke auch für Deine tollen Ausflugs-und anderen Tipps, und dein Engagement im Vernetzen – freu mich schon auf unseren Habla-Español-Abend heute!! 👍🏻
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