Es ist heiss. Richtig heiss, und nicht nur mal ein paar Tage. Verrückt: normalerweise erklärte ich Menschen, die Mallorca besuchen, wie sie sich der Hitze am besten anpassen. Jetzt drehen sich Gespräche mit deutlich nördlich der Balearen Weilenden um abkühlende Massnahmen…
Im Beitrag nenne ich euch 9 erprobte Tipps gegen Überhitzung. Denn hier auf Mallorca sind heisse Monate normal – wobei wir hier durch die Meeresbrise insbesondere in der ländlichen Gegend ausserhalb busy Palma deutlich weniger leiden als meine liebe Verwandtschaft im Raum Köln.
Städte haben Fieber
So rotgefärbte Temperaturkarten bei der Wettervorhersage über Tage und Wochen hinweg – das ist schon sehr ungewohnt in Europa und besonders in Deutschland. „Meine Stadt hat Fieber“, sang Peter Fox vor vielen Jahren; jetzt passt die Liedzeile perfekt auch über Berlin hinaus und jeden Tag. Anhaltende Hitzewelle eben.
Zur Abkühlung holt sich Fox im Lied sein „freshes Hemd“ aus dem Kühlschrank… Ich halte es da mehr mit den Tipps und Lebens-Gewohnheiten meiner mallorquinischen Nachbarschaft, die ich euch gerne verrate.
9 erprobte Tipps gegen Überhitzung
Das solltet ihr euch bei anhaltender Hitze Gutes tun:
- Langsam werden.
Die Schildkröte sei Dein Vorbild. Klar, im ersten Moment denke auch ich, jetzt ganz schnell draussen durch die Wärme zu hetzen um schneller ins Kühle zu gelangen. Macht aber warm. Meine Nachbarschaft macht es vor: Langsam gehen, den Körper gar nicht erst zusätzlich aufheizen. Nein, auch weder Trambahn noch Bus hinterherlaufen. -
Siesta einlegen.
Vermeide es bei Mittagshitze draussen sein zu müssen. Und wenn dann nur langsam (siehe oben) und im Schatten (siehe unten). Verlängere Deine Mittagspause nach Möglichkeit um sie langsam gestalten zu können. -
Fenster und Türen nachts öffnen.
Türen, Fenster, Zimmertüren und Fensterläden sind in meiner Nachbarschaft in Santanyí geschlossen bis die Sonne untergegangen ist. „Hier lebt ja gar keiner“, höre ich dazu als Kommentar von Tourist.innen in der Strasse. Nö, wir halten nur die im Sommer übereifrigen Sonnenstrahlen draussen. -
Schatten lieben.
Pralle Sonnenbestrahlung ist wie oben für die Häuser beschrieben genauso für den eigenen Körper am besten zu vermeiden. Tagsüber hilft ein Sonnenhut, wenn es keinen Schatten gibt. Ansonsten wie die Mallorquiner angewöhnen, eine Strasse im Sommer stets auf der Schattenseite zu begehen. Und für sportliche Aktivitäten auf jeden Fall frühe Morgenstunden oder den Abend wählen – hier finden Laufwettbewerbe in den Sommermonaten beispielsweise erst nach 19 Uhr statt. -
Trinken, trinken, trinken!
Mein Trick: Ich habe eine 0,5l-Wasserflasche als Mass, die ich 4x täglich auffülle um sie auszutrinken. Dazu noch andere Getränke bei der Mittagspause etc. und ich bin sicher, dass ich mein inneres Wasserreservoir gut auffülle und mit der Harnflüssigkeit genügend Wärme abgebe. Stark gekühlte Getränke signalisieren übrigens dem Körper im Innern, Wärme zu produzieren. Daher lieber nur wenig Eiswürfel fürs Gefühl versenken.
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Apropos Wasser: an die Tiere denken.
Für uns ist die anhaltende Wärme anstrengend und schweisstreibend, gleiches gilt für Haustiere, Vögel und andere wildlebende Tiere. Mit den Hunden am besten frühmorgens oder am Abend ohne direkte Sonneneinstrahlung Gassi gehen, Falt-Wassernapf und Wasserflache mitnehmen. Für andere Tiere im Garten Wasserstellen anbieten (für Vögel erhöhte Plätze). Diese täglich ausleeren und erneuern, damit sie nicht zu Brutstätten für Mücken mutieren. -
Luft zufächeln.
Der gute alte Handfächer, ein häufig anzutreffender Begleiter meiner Nachbarinnen in Santanyí. Der Fächer ist leicht in der Tasche transportierbar und funktioniert immer. Umweltfreundlich ohne Batterie oder Strom via Laptop. -
Füsse und Hände ins kalte Wasser.
Kein Pool zur Hand – egal: Eine kleine Wanne mit kaltem Wasser (Leitungswasser, ohne Eiswürfel) füllen und die Füsse zur Abkühlung hineinstellen. Wenn auch das zum Beispiel im Büro nicht möglich ist: Im Bad zur Erfrischung kaltes Wasser über Handgelenke und Unterarme fliessen lassen. -
Achtsam sein.
Anhaltende Hitze, die in Deutschland sehr ungewohnt ist, setzt dem Körper sehr zu. Daher auf Warnzeichen achten und nicht versuchen, mit Vehemenz einen stressigen Tag gegen Signale wie Schwindel, Übelkeit oder Sternchen vor den Augen durchzuziehen.
Wenn ihr diese Tipps beherzigt, entschleunigt ihr euren Tag – und das ist hilft gegen Überhitzung. Im Übrigen auch sonst eine gute Idee.
Apropos Siesta
Ich denke, nach dem Sommer 2018 gibt es deutlich mehr Respekt gegenüber dem spanischen Arbeitsrhythmus mit ausgedehnter Siesta-Phase. Man denke daran, nicht alle Tätigkeiten finden in einem klimatisierten Gebäude statt. Logisch kommt es durch die Siesta mehrmals am Tag zu Pendelverkehr. Die Option als Familie am Nachmittag die Siestazeit gemeinsam zu verbringen, empfinde ich jedoch als sehr vorteilhaft. Und: Wer digital arbeiten kann, könnte ja die 2. Tageshälfte remote tätig sein, da wären schon mal einige Pendler.innen von der Strasse.
Merkhilfe
Damit ihr euch dran erinnert: langsam ist die Devise, besonders bei Hitze. Dazu schaut ihr euch das sehr lustige Video der italienischen Komikergruppe The Jackal über den Hit „Despacito“ auf YouTube an. Denn „despacito“ heisst „langsam“…
Sonnige Grüße aus Santanyí,
Doris
Fotos & Illustration: DoSchu / 2go2-mallorca.eu
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2018/12/13 um 11:45
Einfache Tipps die einem echt helfen können…danke
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