Unterwegs in Palma: Santa Catalina

Du glaubst es wahrscheinlich kaum: Bis letzten Freitag habe ich noch nie in Palma übernachtet. Es wurde ein schöner Freitag-Samstag-Ausflug mit Caroline!

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Hostal Corona

Letztes Jahr lernte ich mit Rainer und dem Mallorca Explorers Meetup das Castell de Bellver kennen. Anschliessend war die Gruppe im Café einer schönen, denkmalgeschützten Jugendstil-Villa. In ihrem Innenhof bietet das Hostal Corona auf mehreren Ebenen eine wunderbare, fast arabische Atmosphäre.

Ok, am Fusse des Castell de Bellver gelegen ist das Hostal Corona vielleicht nicht für jeden Start in Palma perfekt gelegen. Jedoch wollten wir im Hard Rock Café ein wenig der Band von Marc lauschen. Und sowohl Freitagabend als auch Samstagmorgen zog es uns ins Viertel Santa Catalina, das ich bisher noch wenig erkundete.

Tofol vom Corona war so freundlich für uns die Zimmer zu richten. Der Betrieb des Hostal startet eigentlich erst im März… Moltes gràcies! Es ist ein traditionelles Hostal mit freundlich eingerichteten Zimmern. Die Betten sind mit bequemen Matratzen bestückt. Gemeinsam werden Duschbad sowie WC genutzt. Jedes Zimmer bietet darüber hinaus ein privates Waschbecken.

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Tranquilo.

Dazu findest Du in der Villa in jeder Ecke Jugendstil: Kacheln, Lampen, Möbel, Geländer… Herrlich. Alles liebevoll erhalten.

Freitagabend in Santa Catalina

Vom Hostal liefen wir gemütlich „rüber“ nach Santa Catalina. Wir schauten in viele kleine Restaurants, Bars und Bistros. In der Amano Bar nahmen wir schliesslich Platz. Und waren so um halb neun die ersten Gäste des Abends.

Bei freier Platzwahl entschieden wir uns für den ersten Stock. Unter einem Fensterrahmen mit Mandelblüten-Foto machten wir es uns gemütlich.

In der ersten Planung unseres Ausflugs wollten wir zum Netzwerk-Treffen des Mallorca Clubs gehen. Wenige Tage vor dem Termin rief die angedachte Location jedoch plötzlich einen Mindestverzehr pro Person aus. So fand der Club-Abend nicht in Palma, sondern in Calvià statt. Und leider dann auch ohne uns. Wir hatten ja noch was vor in der grossen Stadt…

Gestärkt schlenderten wir weiter durch Santa Catalina. Im angrenzenden Park Sa Feixina kamen wir zu einem Fest mit vielen kleinen Markt-, Getränke und Essens-Ständen. Da besorgten wir uns als Nachtisch kleine arabische Köstlichkeiten. Inmitten der Stände ragt ein hoher Beton-Quader auf (inzwischen weiss ich laut Wikipedia, dass das Denkmal an die Zerstörung des Schweren Kreuzers Baleares im spanischen Bürgerkrieg 1938 erinnern soll). Wir sind dann wieder zurück in die Strassen von Santa Catalina, gesellten uns mal hier zu den Besuchern einer Bar, nahmen dort auf gemütlichen Sesseln Platz.

Gerne wäre ich noch ins Holly’s gegangen – aber das hatte ich irgendwie vergessen. Und wir waren schon wieder in anderer Richtung unterwegs. Nächstes Mal ganz sicher, wo ich doch gerade eine sehr spannende & lustige Story über einen Barbesuch im Holly’s bei Oliver las.

Schliesslich kamen wir in ein Hausensemble, das ich in Palma so gar nicht erwartete.

Es Jonquet – quasi Mühlenviertel

Vielleicht hast Du ja schon mal vom Paseo Marítimo aus die alten Windmühlen gesehen? Sie erheben sich auf einem Hügel über dem Hafenbecken.  Ich dachte immer, das sind so ein paar, die einsam im Grünen stehen. Weit gefehlt: Im Viertel Es Jonquet von Palma scheint die Zeit langsamer zu vergehen. In dem früheren Fischerdorf vor den Toren der grossen Stadt bilden die kleinen Häuser in engen, gewundenen Gässchen hinter fünf noch erkennbaren Mühlen ein Viertel mit ganz eigenem Charakter.

Manche Häuser sind nur durch sehr niedrige Türen begehbar. Davor stehen viele Töpfe mit Pflanzen. An einem Haus erinnert ein Graffiti daran, wie nah das Meer ist. Erfreut sogen wir in der Nacht den köstlichen Duft der Orangenbaumblüten auf der Plaça Vapor ein.

In einer der Gassen erspähten wir den Kreativ-Shop OpenStudio79 mit Strickzirkel. Das wird Maleknitting-Blogger Lutz erfreuen: Auch hier auf Mallorca gibt es strickende Männder :)

Noch mal zu den Mühlen: Einen spannenden geschichtlichen Abriss zu Mallorcas Mühlen habe ich beim Grillrestaurant Sa Farinera gelesen. Die Getreidemühlen in Es Jonquet sind heute mehr oder weniger verfallen. In mancher Mühlenruine fanden Diskotheken ihre Heimat. Eine Anwohnerin, die wir am Samstagmorgen trafen, ist darüber nicht so glücklich. Wir hatten zwar beim Abendspaziergang vom Disco-Sound keinen einzigen Ton gehört – jedoch klagte sie über die Menschen, die fröhlich johlend durch die engen Strässchen ziehen. Hm, die Diskussion kenn‘ ich aus einigen Münchner Quartieren – wie ‚meinem‘ Dreimühlenviertel – nur zu gut.

In der Nacht genossen wir nur die Aussicht von der Plattform unterhalb der alten Molí d’en Garleta: Aber in dieser alten Mühle kann das Museo de los Molinos (Mühlenmuseum) dienstags und donnerstags besucht werden (10:30-12:30).  

Hinunter Richtung Meer gelangten wir zum Paseo Marítimo und somit zu unserem zweiten Ziel an diesem Abend. Denn Marc spielte mit einer Band im Hard Rock Café. Ordentlich gespielter Rock, für meinen Geschmack jedoch zu wenig eigene Interpretation der Stücke. Dem Publikum gefiel es gut, das ist die Hauptsache. Wir brachen in der Setpause auf und freuten uns auf unsere Jugenstil-Villa.

Samstagmorgen in Santa Catalina

Mit kurzer Unterbrechung durch heftigen Regensturm, den die Villa abhielt, habe ich wunderbar geschlafen. Wie gross war meine Freude, dass ich am Samstagmorgen blauen Himmel mit Wolken und Sonnenschein entdecken konnte. Du siehst es oben auf dem Bild vom Hostal Corona! Auch die Lampions im Innenhof des Hostals schienen richtiggehend zu glühen. Als warteten sie darauf, endlich wieder für die Gäste leuchten.

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Warten auf den Saisonstart

Immer wieder staune ich, wie anders eine Gegend tagsüber und des Nachts wirkt. Santa Catalina war daher am Samstagmorgen trotz ausgiebigem Abendspaziergang überhaupt nicht langweilig; im Tageslicht fielen ganz andere Details auf.

In der Bäckerei & Café La Madeleine de Proust direkt gegenüber der Markthalle des Viertels tauchten wir ein in ein leckeres bisschen Frankreich. Dann stromerten wir durch die Stände in der Halle sowie die angrenzenden Strässchen. Erkundeten die Auswahl in den bconnected-Shops. Fanden das Fahrrad im 2. Stock auf dem Balkon (hier bewahren Einwohner in und um Palma vorzugsweise ihre Räder auf). Schauten uns Es Jonquet noch mal mit mehr Licht an.

Durch eine Filztasche von Audali / Inca am Eingang – ich liebe meine kleine Filztasche aus Inca –zog es mich in den Laden Magatzem Santa Catalina. Dort erwartete uns ein sehr freundlicher Besitzer, mit dem wir uns über Wetter, mallorquinische Produkte, Preise und Läden unterhielten. Caroline erstand eine Korbtasche, auf der sozusagen ihr Name stand. Und wir fanden schöne tunesische Tücher, mit denen es sich vortrefflich am Strand liegen lässt.

Auf einen Sprung rüber zum Plaça de la  Porta de Santa Catalina überquerten wir den Torrent de Sa Riera. Ich mag die Streetart-verzierten Kugeln der Brücke :) Auch auf diesem Platz findet gerade ein Markt statt. Wir lernen, das Schaf heisst auf Mallorquí me – das können wir uns wirklich prima merken.

Gerade als wir ein Karussell zu Ehren des Künstlers Leonardo da Vinci anschauen – beachte bitte die passende Spiegelschrift am Karussell-Eingang! –, gibt es am Himmel kein Halten mehr: Der angekündigte Regen tropfte auf uns hernieder. Das Café am Platz ist leider geschlossen; wie gut dass nebendran das Es Baluard ein kleines Museumscafé hat. Dort lassen wir diesen schöne Tag ausklingen bevor es zurück nach Santanyí geht. Vielen Dank, Caroline! 

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Passende Entdecken- und Fahrrad-Deko im Café Museo Es Baluard

Was gefällt Dir am besten in Santa Catalina? Sag es mir im Kommentar!

Hasta luego, doschu

 

Eine Antwort auf „Unterwegs in Palma: Santa Catalina

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